Paraplegie
Unter einer Querschnittlähmung (auch Paraplegie) wird eine Kombination von Symptomen verstanden, die bei Unterbrechung der Nervenleitung im Rückenmark auftritt und durch einen Ausfall motorischer, sensibler oder vegetativer Funktionen unterhalb der Läsion bedingt ist. Die Ursache können Verletzungen des Rückenmarks (z.B. bei Wirbelbrüchen), aber auch Tumore und andere spezielle Erkrankungen.
SYMPTOMATIK
- Lähmungen
- Sensibilitätsstörungen
- verändertes bis fehlendes Schmerzempfinden
- vegetative Entgleisungen (u.a. Kreislaufstörungen)
Tetraplegie
Die Tetraplegie (von griechisch tetra, „vier-“ und plēgḗ „Lähmung“) ist eine Form der Querschnittlähmung, bei der alle vier Gliedmassen, also sowohl Beine als auch Arme, betroffen sind.
Die Tetraplegie ist ein viel schwererer Zustand als die Paraplegie. Tetraplegie entsteht durch einen Unterbruch des Rückenmarks auf Niveau der Halswirbelsäule, was eine Lähmung nicht nur der unteren Körperhälfte, sondern auch der Arm- und Atemmuskulatur zur Folge hat. Betroffene Patienten müssen künstlich beatmet werden, wenn das Rückenmark auf Höhe des 4. Halswirbels oder noch weiter oben unterbrochen ist
URSACHEN
Ursache ist meist eine schwere Schädigung des Rückenmarks im Halswirbelbereich. Sie kann traumatisch, durch einen Tumor, eine Infektions- oder Erbkrankheit, Entzündungen anderer Genese oder idiopathisch bedingt sein:
FOLGEN
Man unterscheidet zwischen kompletter und inkompletter Lähmung. Bei der vollständigen Quetschung bzw. Zerstörung der Neuronen besteht sensibel wie motorisch keine Funktion mehr. Bei 50 bis 60 % der Fälle liegt eine inkomplette Lähmung vor. So können motorische oder sensorische Kontrolle auch unterhalb des Lähmungsniveaus ganz oder teilweise vorliegen.
Eine schwere Einschränkung der Lebensqualität wird durch Schmerzen/Missempfindungen im Grenzbereich der Lähmung oder darunter verursacht. Diese Schmerzen/Missempfindungen werden als brennend, stechend oder pochend beschrieben. Sie sind teilweise permanent oder werden bei einer Reizung aktiv.
Seltener kann auch ein beidseitiger Ausfall übergeordneter Zentren im Gehirn (oberes Motoneuron, motorischer Cortex), z.B. durch einen Schlaganfall, eine Tetraparese auslösen.
Letztendlich bedeutet dies einen Ausfall der die Arm- und Beinmuskulatur innervierenden Nerven (Plexus brachialis, Plexus lumbosacralis) und von Blase, Mastdarm und Sexualfunktion sowie den generellen Verlust der Muskelkontrolle und Sensibilität unterhalb der Rückenmarksschädigung, wobei die Sexualfunktion statistisch gesehen bei männlichen Tetraplegikern seltener und in geringerem Ausmaß eingeschränkt ist als bei Paraplegikern (Lähmung in den unteren Extremitäten).