EINLEITUNG
Nierensteine entstehen, wenn die Stoffe im Harn, welche normalerweise gelöst sind, auskristallisieren. Sie werden dann gebildet, wenn ein Übermass eines bestimmten Stoffes, oder ein Mangel an Faktoren, welche die Steinbildung hemmen, vorliegt. Ursache dafür, kann eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr sein, ebenso wie Stoffwechselerkrankungen, erbliche Faktoren oder ein zu hoher Säuregehalt des Urins – meistens jedoch ist die genaue Ursache unklar.
Die Grösse des Steins kann erheblich variieren: von Sandkorngross bis zu einigen Zentimetern. In den allermeisten Fällen treten sie einseitig auf und sind bei Männern wesentlich häufiger als bei Frauen.
SYMPTOMATIK
Die Steine verursachen oft lange Zeit keine Symptome und werden dann als stumm bezeichnet. Verändern sie jedoch ungünstigerweise ihre Lage, können sie zu heftige Schmerzen und Druckgefühl in der Flankengegend führem – eventuell mit schmerzhafter Ausstrahlung in den Rücken, die Leistenregion oder das Genitale. Wird der Harnabfluss durch Verlegung in der Niere selbst, oder in den ableitenden Harnwegen, verhindert, entsteht ein Rückstau und es kommt zur Kolik. Aufgrund der Schleimhautreizung durch den Stein, wird Blut im Urin feststellt – und teilweise sogar sichtbar. Allgemeine Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Schweissausbrüche, Herzklopfen und Schwankungen des Blutdruckes sind häufige Begleiter der heftigen Schmerzen.
Die Diagnose erfolgt in erster Linie anhand der Symptome sowie mittels Ultraschall oder Röntgen.
THERAPIE
Bei Neuauftreten kolikartiger Schmerzen soll sich der Patient beim Hausarzt oder direkt in der Notfallstation eines Spitals vorstellen. Da, in den meisten Fällen, die Steine mit einer erhöhten Trinkmenge ausgeschwemmt werden können, ist keine spezielle Therapie notwendig.
Kommt es nicht zum spontanen Abgang des Steins, sei es grössenbedingt, oder durch Verlegung des Harnleiters, Nierenbeckens oder der Blase, können Nierensteine auch durch Zertrümmerung von aussen (Stosswellentherapie), durch eine Schlinge, durch Auflösung oder operativ entfernt werden.
Bei starken Schmerzen oder Koliken kommen krampflösende Schmerzmittel zum Einsatz. Generell ist der Verlauf günstig und die Prognose sehr gut, da die meisten Nierensteine spontan ausgeschieden werden und bei fast der Hälfte der Patienten kein weiteres Steinleiden auftritt. Komplikationen entstehen durch Abflussbehinderung des Harns, Erweiterung des Nierenbeckens und die Schädigung der Schleimhaut. Dier erleichtert Erregern, wie Bakterien und Viren, einzuwandern und Infekte der Harnwege und Nieren auszulösen.