Kammerflimmern ist eine akut lebensbedrohliche tachykarde Arrhythmie des Herzens, bei der die Kammerfrequenz sehr stark erhöht (> 320/min) ist (siehe auch EKG unten).
Während des Kammerflimmerns ist die Weiterleitung der elektrischen Signale im Herzen (Erregungsleitungssystem des Herzens) gestört. Die Muskelfasern des Herzens kontrahieren unkoordiniert, so dass die Blutversorgung des Körpers nicht mehr gewährleistet ist. Die Betroffenen werden bereits nach einer kurzen Zeit bewusstlos.
URSACHEN
- Koronare Herzkrankheit
- Herzinfarkt
- Herzinsuffizienz
- Myokarditis
- Arterielle Hypertonie
- Angeborene Herzfehler
THERAPIE
Bei Auftreten von Kammerflimmern erfolgt eine externe Defibrillation mit 200 bis 360 Joule sowie eine sofortige Reanimation nach der ABC-Regel. Die Defibrillation ist die wirksamste Therapie des Kammerflimmerns. Sie sollte so früh wie möglich durchgeführt werden. Jede Minute ohne Defibrillation verschlechtert die Chancen einer erfolgreichen Wiederbelebung um etwa 10 %. Bei erfolgloser dreimaliger Defibrillation werden intravenös Katecholamine und ein Klasse-III-Antiarrhythmikum gegeben und erneut defibrilliert. Bei weiterhin instabilen Herzrhythmus folgt die Schnellaufsättigung mit Amiodaron.