EINLEITUNG

Als Epilepsie wird ein Krankheitsbild bezeichnet, welches durch längerdauernde und unkontrollierte Entladungen von Nervenzellen, eine Art Gewitter im Kopf, ausgelöst wird.

SYMPTOMATIK

Ein epileptischer Anfall kann sich verschiedentlich äussern; häufig sind Krampfanfälle und Zuckungen des ganzen Körpers, oder nur Teilen davon. Aber auch ein Zusammensinken oder „apathisch werden“ des Patienten kann Form eines epileptischen Geschehens sein. In der Regel ist der Patient während eines Anfalles nicht ansprechbar. Das Zustandsbild normalisiert sich nach einigen Minuten und die betroffene Person ist anschliessend sehr erschöpft, müde, desorientiert oder sogar bewusstlos. Meistens kommt es zusätzlich zu einem Biss in die Zunge und zu Einnässen (Urinabgang).

Ein epileptischer Anfall kann ausgelöst werden durch:

  1. Schlafentzug
  2. Stroboskop
  3. Medikamente
  4. Hirnschaden (z.B. durch einen Schlaganfall, Entzündungen im Hirn)
  5. Fieber
  6. vieles mehr

Status epilepticus (Notfall): Beim Status epilepticus treten die epileptischen Anfälle in so kurzen Abständen auf, dass sich der Betroffene zwischendurch nicht mehr erholen kann. Ca. 10% der Epilepsie-Kranken erleben irgendwann einen Status epilepticus.

URSACHE

Bei der Entstehung von epileptischen Krampfanfällen kann es sich um krankhafte Entladungen von Nervenzellgruppen oder um eine fehlende Begrenzung der gesteigerten Erregbarkeit von Nervenzellen handeln.

Folgende Faktoren können zu einer Epilepsie führen:

  • Angeborene Hirnschädigungen oder -fehlbildungen
  • Hirntraumen durch Unfälle oder Schläge auf den Kopf
  • Tumore
  • Hirnhautentzündung oder Gehirnentzündungen
  • Stoffwechselkrankheiten
  • Vergiftungen mit Alkohol, Drogen, Medikamenten, Chemikalien
  • Durchblutungsstörungen im Gehirn

THERAPIE

Ein „Anfall“ hört meistens von selbst wieder auf. Wichtig ist, dass man den Patienten während des Anfalles vor Verletzungen (insbesondere des Kopfes) schützt. Dabei soll der Kopf des Patienten nicht festgehalten werden, sondern die Hände des Helfers folgen den Bewegungen des Kopfes und schützen ihn so vor Verletzungen.

Da die Dauer eines Anfalls von entscheidender Bedeutung ist, sollte versucht werden, die Zeit im Auge zu behalten. Sie gibt dem Sanitäter bzw. Notarzt wichtige Informationen zum weiteren Vorgehen.

Es dürfen keine Gegenstände in den Mund oder zwischen die Zähne geschoben werden (wie das früher üblich war). Es sollte auf jeden Fall ein Arzt herbeigezogen oder aufgesucht werden.