EINLEITUNG

Der Blinddarm bezeichnet den sackförmigen Anfang des Dickdarmes. Im Volksmund ist damit (fälschlicherweise) der Wurmfortsatz des Blinddarmes gemeint (lateinisch: Appendix vermiformis). Er liegt beim Menschen im rechten Mittelbauch und kann auf einer Linie, welche vom Beckenknochen zum Bauchnabel gezogen wird, lokalisiert werden. Jedoch ist die exakte Lage von Mensch zu Mensch verschieden.

Auch seine Grösse ist unterschiedlich: Im Mittel ist er ca. 5 bis 8 cm lang und etwa 0,5 cm im Durchmesser. Glaubt man der Literatur, kann er eine Länge von bis zu 30 cm erreichen.

Die Funktion des Wurmfortsatz war lange Zeit umstritten. Wie man heute aber weiss, besteht der Appendix aus Gewebe des Immunsystems, welches eine wichtige Rolle in der Abwehrreaktion gegen Infektionen spielt. Er ist jedoch nicht lebensnotwendig.

Die akute Entzündung des Wurmfortsatzes, die Appendizitis, ist eine ernst zu nehmende Krankheit. Die rätselhafte „Seitenkrankheit“, wie man im Mittelalter sagte, hat manches Leben genommen, war gefürchtet und galt als unheilbar und todbringend.

SYMPTOMATIK

Die „typische Blinddarmentzündung“ beginnt mit diffusen Bauchschmerzen und Übelkeit. Innerhalb weniger Stunden wandert der Schmerz in den rechten Unterbauch, die Übelkeit nimmt zu – nicht selten muss der Betroffene erbrechen. Die Temperatur kann bis auf über 39 Grad steigen. Im Verlauf entzüdet sich das umliegende Bauchfell, was sich durch ausgeprägten Rüttel- und Loslassschmerz äussert.

„Platzt“ der Blinddarm, entleeren sich Eiter, Darmflüssigkeit und Darmbakterien in die Bauchhöhle. Dieser „geplatze Blinddarm“ stellt eine sehr gefährliche Situation dar, da die Entzündung so auf das Bauchfell und auf das ganze Innere des Körpers übergreifen kann. Entsprechend wichtig ist die rechtzeitige Diagnose einer Blinddarmentzündung, gefolgt von einer chirurgischen Entfernung des entzündeten Darmabschnittes.

Die Appendizitis ist häufig und betrifft Menschen jeden Alters, Geschlechts oder Herkunft.

THERAPIE

Muss der Blinddarm entfernt werden, so erfolgt dies heute zumeist in Schlüssellochtechnik, was kosmetisch schöner wird und einen kürzeren Aufenthalt im Spital erlaubt.