Unter Zyanose versteht man die bläuliche Verfärbung der Haut oder Schleimhäute. Im übertragenen Sinn wird der Begriff auch verwendet, um generell eine Minderdurchblutung zu beschreiben.

PATHOPHYSIOLOGIE

Eine Zyanose entsteht durch eine mangelnde Sauerstoffsättigung des Blutes bzw. des Blutfarbstoffs Hämoglobin. Oxygeniertes, d.h. sauerstoffreiches Hämoglobin ist hellrot gefärbt. Desoxygeniertes, d.h. sauerstoffarmes Hämoglobin hat eine dunkelrote Farbe. Eine Zyanose wird in der Regel erst sichtbar, wenn die Konzentration von desoxygeniertem Hämoglobin etwa 5 g/dl beträgt.

URSACHEN

Die Ursache einer Zyanose ist in der Regel eine Unterversorgung des Blutes mit Sauerstoff, sei es durch zu geringe Aufnahmemöglichkeit, wie bei einer zu geringen Sauerstoffkonzentration in der Atemluft, oder durch zu lange Diffusionsstrecken bei krankhaften Veränderungen der Lunge. Für eine Zyanose gibt es somit eine Reihe sehr unterschiedlicher Ursachen wie etwa pulmonale, kardiale Ursachen, Vergiftungen oder Medikamente.

FORMEN

Periphere Zyanose: Die periphere Zyanose kommt durch eine vermehrte Sauerstoffausschöpfung in der Körperperipherie zustande, z.B. bei verminderter Herzleistung oder Schock (Volumenmangel).

Zentrale Zyanose:
Die zentrale Zyanose entsteht durch mangelhafte Oxygenierung des Blutes in den Alveolen der Lunge (Emphysem, COPD) oder eine Vermischung des oxygenierten Bluts bei arteriovenösen Anastomosen (Rechts-Links-Shunt).

Zentrale und periphere Zyanose lassen sich klinisch durch kräftiges Reiben der Ohrläppchen unterscheiden. Bei der zentralen Zyanose bleibt das Ohrläppchen blau gefärbt, während sich das Ohrläppchen bei der peripheren Zyanose durch das Reiben (Hyperämie) wieder rötet.

Ein weiteres klinisches Unterscheidungskriterium ist die Zungenfarbe: Bei zentraler Zyanose ist eine bläuliche Verfärbung der Zunge zu erkennen. Sie kommt bei peripherer Zyanose in der Regel nicht vor.