Dank diesem Test kann man einen Trainingsplan zusammenstellen, welcher individuell auf die einzelnen Fahrer abgestimmt ist.
Wenn wir uns bewegen, verbraucht unser Körper Energie. Diese kann er aus Kohlenhydraten (Zucker), Fetten oder Eiweiss (Proteine) gewinnen, welche wir vor oder während der Aktivität in Form von Nahrung zu uns nehmen. Damit wir aber auch bei hoher körperlichen Anstrengung immer genügend Energie zur Verfügung haben, stehen unserem Körper verschiedene Mechanismen zur Energiegewinnung zur Verfügung.
Ohne Produktion von Milchsäure und ohne Verbrauch von Sauerstoff
Über diesen Weg setzt der Körper alle Energie frei, welche bereits produziert wurde – wie bei einer Batterie. Leider reicht unsere Batterie nur für 6 bis 8 Sekunden und ermöglicht uns höchstens noch einen Schlusssprint.
Mit Produktion von Milchsäure aber ohne Verbrauch von Sauerstoff
Auf diesem Weg wird aus Zucker Energie produziert. Dabei fällt Milchsäure als Abbauprodukt an. Dieses wird in verschiedene Organe und in die Muskeln verteilt, wo es dann abgebaut wird. Wie es der Name bereits sagt, handelt es sich um eine Säure. Wenn es sich im Muskel sammelt, wird dieser sauer. Das „saure“ Gefühl in den Beinen nach sehr starker Anstrengung, kennst du bestimmt. Je nach Trainingszustand kann man das Laktat schneller oder weniger schnell abbauen. Dieser Stoffwechselprozess kommt bei fast maximaler Leistung zum Zuge. Diese fast maximale Leistung kann der Körper nur ca. 50 Sekunden aufbringen. Danach ist der Laktatspiegel zu hoch und wir müssen einen Gang runterschalten.
Ohne Produktion von Milchsäure und mit Verbrauch von Sauerstoff
Für länger dauernde Anstrengungen bei geringer Intensität (z.B. Joggen, Fahrradtour) setzt unser Körper auf den sogenannten „aeroben“ Stoffwechsel. Dabei wird Zucker und Fett unter Verbrauch von Sauerstoff zu Energie umgewandelt. Da hier kein Laktat anfällt und wir über genügend Fettdepots verfügen, können wir dank diesem Weg ziemlich lange Sport treiben, ohne merklich zu ermüden.
Beim Conconi-Test sitzt jeder Fahrer auf einem Indoor-Fahrrad und fährt mit einer konstanten Trittfrequenz. In regelmässigen Abständen wird der Widerstand und somit auch die Leistung des Fahrers erhöht. Am Ende jeder dieser Stufen (bevor es wieder strenger wird) notiert jemand die Pulsfrequenz und misst die Menge an Laktat, welche sich im Blut befindet. Der Test dauert solange, bis der Fahrer nicht mehr weiterkann.
Auf Grund der Kurven, welche aus den Messdaten (Laktatwerte, Pulsfrequenz) ermittlet werden, kann man die sogenannte „anerobe Schwelle“ bestimmen. Diese bestimmt denjenigen Punkt, an dem sich die Laktatproduktion und der Laktatabbau die Waage halten. Das ist also die höchste Leistung, welche man über längere Zeit aufbringen kann, ohne „sauer“ zu werden. Dank der gewonnenen Erkenntnis können wir sehr effizient trainieren, da wir nun wissen, in welchem Pulsbereich, welcher Stoffwechselweg primär zum Zuge kommt. Je nach unseren Bedürfnissen trainieren wir Ausdauer, Sprint etc.